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Rund um Gründonnerstag

Was wir in der Bibel zu diesem Tag finden




Die Priester und Gelehrten wollten Jesus heimlich umbringen. Einer der Jünger, Judas, beschloss, ihnen gegen Geld dabei zu helfen. Am ersten Abend des Pessachfests traf sich Jesus mit seinen Jüngern. Er sagte: «Einer von euch wird mich an die Priester und Gelehrten verraten. Einer, der hier mit mir isst». Jesus nahm ein Brot, sprach ein Gebet und segnete das Brot. Er gab jedem ein Stück davon und sagte: «Das ist mein Leib». Dann nahm er einen Becher und dankte Gott für den Wein. Er gab den Jüngern den Wein und sagte: «Das ist mein Blut». Jesus erklärte den Jüngern, dass sein Blut für viele Menschen vergossen wird und dass sie dieses Mahl in Erinnerung an ihn wiederholen sollen.

Nach dem Essen gingen Jesus und seine Freunde nach draussen. Jesus hatte Angst und betete zu Gott. Judas kam mit einigen bewaffneten Männern. Er küsste Jesus, damit die Männer wussten, wer Jesus war und sie ihn verhaften konnten. Sie brachten ihn vor ein Gericht und wollten, dass er getötet wird.

(Nach dem Markus-Evangelium 14, 1-50)


Back to the roots

Für mich ist der Gründonnerstag ein besonderer Tag. Mit der Gefangennahme von Jesus wird das für unseren Glauben wichtigste Geschehen eingeleitet: Die Auferstehung. Darüber hinaus zeigt uns dieses Fest, dass das Christentum aus dem Judentum heraus entstanden ist. Ohne das Judentum gäbe es uns gar nicht. Persönlich feiere ich den Tag relativ ungewöhnlich. Von «feiern» kann hier eigentlich auch nicht die Rede sein. Ich gehe abends in die Kirche und anschliessend

auf einen sogenannten Ölberggang – eine Art Nachtwanderung. Auf dem Weg begleitet man Jesus an mehreren Stationen in seinen letzten Momenten vor der Gefangennahme. Danach geht es in die Anbetung, dort bete ich für Angehörige und reflektiere viel. Ausserdem bin ich mit der Tradition des Fastens gross geworden. Ab dem Gottesdienst wird über den Karfreitag hinweg bis zum Samstag nichts mehr gegessen.

(Ferdinand Lewedel, Jugendseelsorger / Pfarrei Peter & Paul Oberwil)


Kein gewöhnliches Abendessen

Am Gründonnerstag, auch bekannt als «Hoher Donnerstag», erinnern wir uns an das letzte Abendmahl von Jesus mit seinen Jüngern. Sie feierten gemeinsam das Pessachfest, einen der wichtigsten jüdischen Bräuche, mit dem an die Sklaverei und den Auszug des israelitischen Volkes aus Ägypten erinnert wird.


Zeigt her Eure Füsse

Beim Abendmahl wusch Jesus seinen Freunden die Füsse. Eine Fusswaschung war damals eine ganz normale Handlung, denn die Menschen liefen mit offenen Sandalen oder barfuss durch sehr staubige Strassen. Gar nicht normal aber war, dass nicht die Bediensteten diese Arbeit ausführten,

sondern Jesus selber, zu dem alle aufsahen. Schliesslich musste man bei dieser Arbeit auf die Knie gehen, wurde nass und so etwas wie Pedicure war damals auch noch nicht in Mode.

Jesus wollte damit den Jüngern zeigen, dass sich niemand für wichtiger als die anderen halten, sondern stets zu dienen bereit sein soll.

In Erinnerung an diese Botschaft von Jesus werden an vielen Orten im Gründonnerstags-gottesdienst zwölf Personen aus der Gemeinde die Füsse gewaschen.


Was ist an diesem Donnerstag eigentlich so grün?

Es gibt zwar einen verbreiteten Brauch, an diesem Tag etwas Grünes wie eine grüne Kräutersuppe, Spinat oder Salat zu essen, aber der Name «Gründonnerstag » hat nichts mit der Farbe zu tun. Er stammt vielmehr aus dem alten deutschen Wort «greinen», was «weinen» bedeutet. In der West und Innerschweiz «grännen» die Leute noch heute, wenn sie traurig sind.


"Tut dies zu meinem Gedächtnis"

Am Anfang dieses Blogbeitrags steht, was Jesus zu seinen Jüngern gesagt hat, als er Brot und Wein mit ihnen teilte und sie aufforderte, dieses Mahl in Erinnerung an ihn zu wiederholen. Kommen Euch diese Worte bekannt vor? Seine Jünger haben sich ganz offensichtlich an diesen Auftrag gehalten, denn bis heute feiern wir in jeder Heiligen Messe das Versprechen von Jesus, bei uns zu sein, wenn wir uns mit diesem Mahl an ihn erinnern.

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