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Karfreitagsandachten

Wir gedenken des Todes von Jesus am Kreuz



Eine Karfreitagstagsandacht kann in den eigenen vier Wänden gefeiert werden – allein, in der Familie oder im kleinen Freundeskreis.

Martin Tanner, Diakon und Pfarreileiter von Sankt Josef in Sissach, hat für uns ein Beispiel für eine Karfreitagsfeier zusammengestellt.


Vorbereitung

Zuvor suchen wir im Wald zwei etwas dickere Äste, um daraus ein Kreuz zu machen. Das Querholz binden wir mit Schnur an das Längsholz, so dass das Kreuz hält.

Oder

Wir haben daheim ein Kreuz mit Korpus (die Jesusfigur). Wir können diese Figur mit einem Tuch abdecken. Während der Feier wird dann das Kreuz enthüllt und allen gezeigt.


Die Andacht


Kreuzzeichen


Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen.


Heute gedenken wir in dieser Feier des Todes Jesu am Kreuz. Wir wollen einige Stationen seines Leidens durch das Hören der biblischen Geschichte uns vergegenwärtigen. (Es kann auch ausgewählt werden. Hier ist die ausführliche Schilderung).


1. Jesus wird von Judas verraten


Judas wollte Jesus dem Hohen Rat ausliefern. Er vereinbarte den Betrag von 30 Silberlingen. Danach suchte er eine gute Gelegenheit, Jesus zu überführen.

Es war dann der Abend gekommen, wo Jesus mit seinen Freunden das Paschamahl feierte. Er sagte zu Judas: «Tue, was du tun musst». Dann verlies Judas das Mahl.

In der Nacht, nach dem Mahl, ging Jesus mit seinen Freunden in den Garten in der Nähe des Hauses. Dort betete er um Kraft, denn er wusste, was nun geschehen sollte.

Plötzlich hörten sie Stimmen und Leute kamen mit Fackeln und Schwertern. Judas war auch dabei. Er ging auf Jesus zu und küsste ihn zur Begrüssung. Jesus sagte: «Judas, mit einem Kuss verrätst du mich?». Und schon kamen die anderen dazu und packten Jesus, fesselten ihn und führten ihn weg in das Haus des Hohen Rates, vor das Gericht.


Ehrlich sein, zueinander stehen, einander unterstützen und helfen.


2. Jesus wird von Pilatus zum Tod am Kreuz verurteilt


In der Nacht hatte der Hohe Rat beschlossen, Jesus müsse sterben. So führten sie Jesus zum römischen Statthalter Pilatus, denn dieser allein konnte die Todesstrafe aussprechen.

Als Jesus vor Piatus war, fragte dieser ihn: «Bist du der König der Juden?» Und Jesus sagte ihm: «Du sagst es». Pilatus fragte: «Weisst du nicht, dass ich Macht habe, dich zu töten oder dir das Leben zu schenken?». Jesus sagte: «Diese Macht wurde dir von einem anderen gegeben».

So wandte sich Pilatus an den Hohen Rat und die vielen Leute, welche sich vor seinem Palast versammelt hatten und fragte: «Was soll ich mit diesem Mann tun, den ihr Jesus nennt?». Und die Leute riefen: «Kreuzige ihn!». Das fragte er noch zweimal und erhielt immer dieselbe Antwort. Da ging er wieder in den Palast und befahl, Jesus zu kreuzigen.


Die eigene Meinung haben und nicht so reden, wie die anderen, nur weil es bequem ist.


3. Jesus geht den Weg mit dem Kreuz, bricht zusammen und ein Mann hilft ihm.


Dann wurde Jesus abgeführt und es wurde ihm das Kreuz aufgelegt. Er war schwach von den Schlägen und der Geissel und daher brach er unter dem Kreuz zusammen.

Da kam ein Mann, ein Bauer vom Feld, Simon hiess er. Die Soldaten riefen ihn und befahlen ihm, Jesus das Kreuz tragen zu helfen. Auch Frauen, welche Jesus nachgefolgt waren, standen da und weinten. Doch Jesus tröstete sie.


Bereit sein zu helfen. Bereit sein, den anderen zu verstehen. Bereit sein, den Schmerz des andern durch Mitgefühl zu tragen.


4. Jesus stirbt am Kreuz


Als sie den Platz erreichten, schlugen sie Jesus ans Kreuz. Einige spotteten über ihn: «Anderen hat er geholfen, nun soll er sich selber helfen».

Zwei Verbrecher wurden mit Jesus gekreuzigt, der eine links, der andere rechts. Da schimpfte der eine: «Jesus, hilf dir und uns, oder hast du deine Wunderkräfte verloren?». Der andere sagte zu ihm: «Sei doch still. Uns geschieht recht, denn wir sind Verbrecher. Doch Jesus hat nichts Böses getan». Und zu Jesus sagte er: «Denke an mich, wenn du in dein Reich kommst». Und Jesus sagte zu ihm: «Noch heute wirst du mit mir im Paradies sein».

Nach einiger Zeit sagte Jesus: «Ich habe Durst». Und die Soldaten steckten einen mit Essig getränkten Schwamm auf einen Stock und gaben ihm zu trinken. Danach sagte Jesus: «Es ist vollbracht». Dann starb er. Da war der Himmel dunkel geworden und ein Erdbeben erschütterte diese Gegend.


Andere auslachen oder Verständnis zeigen, Mitleid haben – an Jesus glauben.

Wir nehmen das Kreuz oder machen ein Kreuz mit zwei Ästen und einer Schnur. Dann legen wir das Kreuz in die Mitte und zünden dazu eine Kerze an.


Wir beten:

Jesus, wir danken Dir. Durch Dein Sterben hast Du uns Deine Liebe gezeigt. Du selber hast gesagt: «Grössere Liebe hat niemand, als wer sein Leben hingibt für seine Freunde. Ihr seid meine Freunde». Jesus wir danken Dir, dass Du unser Freund geworden bist.


5. Jesus wird vom Kreuz genommen und ins Grab gelegt


Ein Mann, der Jesus verehrte, Josef hiess er, war in der Nähe, als Jesus starb. So ging er hin zu Pilatus und sagte: «Bitte Pilatus, gib mir den Leichnam von Jesus, damit ich ihn im mein Grab in der Nähe legen kann». Pilatus war verwundert, dass Jesus schon gestorben sei und liess sich Bericht erstatten durch die Soldaten. Da überlies er den Leichnam Jesu dem Josef.

Er ging hin und nahm Jesus vom Kreuz. Auch Maria, die Mutter Jesu, war dabei und andere Frauen. Sie weinten um ihn und begleiteten Jesus ins Grab, das mit einem Stein verschlossen wurde.


Wir denken an Menschen, die wir gekannt haben und die bereits gestorben sind.


Wenn wir uns Zeit nehmen wollen, können wir auch eine Kirche besuchen oder einen Besuch zu einem Grab machen.


Schlussgebet


Gütiger Gott, durch den Tod und die Auferstehung Jesu schenkst Du uns Deine Gnade und Deinen Frieden. Hilf uns, dass wir einander annehmen und einander helfen, wenn jemand unsere Hilfe braucht. Sei gelobt durch Jesus, der für uns gestorben ist und der in der Kraft des Heiligen Geistes mit Dir lebt in alles Ewigkeit. Amen.


Segen


Gott segne uns, Jesus sei mit uns und die Kraft des Geistes erfülle uns mit Liebe und Frieden. Amen.

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